Foto: Johannes Paqué

Liebe Freunde der Musik,

Am Samstag, den 29.08.2020, fand das erste Konzert seit Ausbruch der Corona Pandemie wieder in unseren Räumlichkeiten statt und wir können einstimmig mit unseren Gästen bestätigen, dass es schöner nicht hätte kommen können!
Trotz der Absage des Cellisten Ira Givol, der leider aufgrund der Ausreisebeschränkungen in Brüssel bleiben musste, gelang der Sängerin Simone Hirsch und der Pianistin Nare Karoyan ein bezaubernd schönes und sinnliches Konzert, das gespickt war mit humorigen Passagen wie auch mit tiefsinnigen Melodien. Gepaart war dieses Konzert mit der stimmigen Performance von Simone Hirsch, die gekonnt die Stimmung der Stücke und der Charaktere, die sie erklingen ließ, mit ihrem schauspielerischem Talent in Verbindung brachte. Abseits der klassischen Aufführungspraxis für Gesang spielte sie beispielsweise ebenso überzeugend einen Trunkenbold, der mit steigender Strophe auch seinen oder ihren steigenden Pegel besang. Oder sie sang das Moritat vom Mörder Mackie Messer aus der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht, dem sie gleichermaßen die Verschlagenheit und Tragik einer solchen Geschichte einhauchte. In diesem Zusammenhang muss außerdem auch auf die hervorragende Gesangkunst von Simone Hirsch verwiesen werden, die es versteht, einen wunderschönen Klang zu produzieren, ohne dabei das Vibrato überzustrapazieren, was beispielsweise besonders wundervoll klingt, wenn sie aus einem starken Vibrato heraus im Ton ihre Technik wechselt und die Note in einem sanften, warmen und klaren Klang enden lässt. Dies sind Momente, die Gänsehautstimmung erzeugen!

Ebenso überzeugend wie Simone Hirsch war ihre Liedbegleitung Nare Karoyan auf dem Klavier, die an diesem Nachmittag auf unserem historischen Flügel von Pleyel konzertierte. Sie versteht es meisterhaft, die Stimmung der Sängerin mit ihrem Spiel sehr feinfühlig zu untermalen und so den Effekt eines Stücks zu maximieren. So traten beide Musikerinnen als eine Einheit auf, die der eigentlichen Musik den hauptsächlichen Stellenwert einräumte. Besonders hervorzuheben ist auch noch das “Intermezzo” Nare Karoyans, die zwischen zwei sehr belebenden Gesängen die “Sechs kleinen Klavierstücke (Opus 19)” von Arnold Schönberg rezitierte. Wer meint, dass Schönberg ein viel zu moderner Komponist ist, als dass seine Stücke eine beruhigende, gar meditative Stimmung haben könnten, der sollte unbedingt das Spiel dieser hervorragenden Pianistin zu Gehör bekommen. Als ehemalige Schülerin von Pierre-Laurent Aimard ist sie nämlich eine ausgewiesene Expertin für moderne Musik.

Wir bedanken uns von ganzem Herzen für dieses wunderbare Konzert bei den beiden herausragenden Musikerinnen sowie bei Sabine Krasemann von Liedwelt Rheinland für die Organisation und nicht zuletzt natürlich bei dem, wie immer hoch interessierten und aufmerksamen, Publikum!

Liebe Freunde der Musik,

Es ist wieder soweit!! Das Musikstudio feiert das erste Konzert seit Ausbruch der Corona Pandemie und dies mit einem Ausrufezeichen, denn es handelt sich auch gleichzeitig um die Finissage der Beethoven-Ausstellung!

In Kooperation mit Liedwelt Rheinland veranstalten wir einen Liederabend rund um Kurt Weill im Rahmen des Liedsommers 2020. Das Konzept stammt von der Sängerin Simone Hirsch, das Sie in diesem Interview mit ihr auch nochmal etwas näher vorgestellt bekommen. Über das Konzert schreibt Liedwelt Rheinland folgendes:

Ein Student von Humperdinck und Busoni, der wie selbstverständlich zwischen Synagoge, Bierkeller, Ku’damm und Broadway lebte, der das Berlin der 20er, das Paris der 30er und die USA der 40er mitprägte, der Komponist von Youkali, dem Ort, in dem man glücklich und sorglos sein könnte, wenn er existieren würde.
All das und vieles mehr war Kurt Weill. Dass so eine schillernde Persönlichkeit im Dritten Reich nicht willkommen war, kann man sich denken…

Bitte beachten: Ein Besuch des Konzerts ist nur mit einer Sitzplatzreservierung möglich! Falls das Konzert für einen Termin bereits ausgebucht ist, werden wir Sie darüber informieren und Ihnen gegebenenfalls den anderen Termin anbieten. Da die Veranstaltung mit einem erhöhten Aufwand verbunden ist, hat sich der Preis um 10,- € auf 30,- € erhöht.

Bis zu den Sitzplätzen gilt Maskenpflicht!

Samstag, 29. August 2020

17:00 Uhr

im
Musikstudio & Galerie: Gabriele Paqué
Blücherstraße 14
53115 Bonn

Programm:

Kurt Weill (1900-1950):

Kiddush (Ein jüdisches Gebet)

Leben, Lieben, Studieren
Berlin im Licht (Text: Kurt Weill)
Mackie Messer (Text: Bertolt Brecht)
Alabama Song (aus: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny)
September Song (aus: Knickerbocker Holiday von Maxwell Anderson)
Speak low (aus: One touch of Venus von Ogden Nash)
Je ne t’aime pas (Text: Maurice Magre)

Wandel, Neuanfang, Amerika
How can you tell an American (aus: Knickerbocker Holiday von Maxwell Anderson)
Lost in the stars (aus: Lost in the stars von Maxwell Anderson)
The river is so blue (aus: The river is blue von Ann Ronell)
There’ll be life, love and laughter (aus: The Firebrand of Florence von Ira Gershwin)

Das Paradies
Youkali (aus: Marie Galante von Roger Fernay)

Alle Werke von Kurt Weill!

Eintritt: 30-€

Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Herzlichst
Gabriele Paqué

Hinweis Parken!
Parkmöglichkeiten in Bonn-Poppelsdorf, ca. 10 Gehminuten von der Blücherstraße entfernt! 

Aktuelle Ausstellung: Zu Ehren Beethovens – Eine Sammelausstellung
Samtags ist die Galerie von 14-18 Uhr geöffnet.
Nach telefonischer Absprache kann die Ausstellung auch zu anderen Zeiten besichtigt werden.
Blücherstr. 14, 53115 Bonn
Telefon: 0228-41076755