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KAPS Flügel von 1875

Kaps-Flügel-2016-122

In dem Musikstudio und Galerie Gabriele Paqué befindet sich ein ganz besonderes Instrument nämlich ein Flügel von Ernst KAPS aus dem Jahre 1875. Dieses historische Instrument ist in einem hervorragendem Zustand. Restauriert von Frits Janmaat (Amsterdam; Spezialist für Erard Flügel) und in der jetzigen Obhut des Kölner Klavierbauers Egon Zähringer, der sich um die Stimmung des Instrumentes und die Intonation kümmert. Schon viele Pianisten und Pianistinnen haben dieses Instrument in Konzerten zu Gehör gebracht und waren ungemein begeistert von den noch nie woanders gehörten Klangfarben dieses Instrumentes.

Ernst Carl Wilhelm Kaps wird am 6. Dez. 1826 in Döbeln als Sohn eines Tischlermeisters geboren. Nach Lehre beim Vater geht er als 17jährger auf Wanderschaft, er arbeitet ab 1849 in der Klavierbauwerkstatt von Petersen in Kopenhagen, der zumeist Tafelklaviere baut, geht dann zu Baysen, Kopenhagen, und lernt hier den Pianinobau kennen. Die Wanderschaft führt über Stockholm, Paris (bei Herz, Pleyel und Erard), Marsaille (bei Boisselot), Neapel, Rom, Turin nach Madrid (bei Larroux), Lissabon und London. Größere Geschäftsreisen führen Kaps 1864 nach Holland, 1856 nach England, Schottland und Irland, 1867 nach Rußland. Er heiratet 1862, wird 1882 Kgl. Sächs. Kommerzienrat und erhält das Ritterkreuz I. Klasse des Albrechtsordens vom König von Sachsen, Orden der schwedischen, spanischen und portugiesischen Krone sowieso 1883 den holländischen Verdienstorden. Am Aug. oder Sept. 1884 wird er Vizepräsident der Académie Nationale Paris. Er stirbt am 11. Febr. 1887 und wird auf dem Annenfriedhof in Dresden –Löbtau beigesetzt. Bei seinem Tod hat die Firma Weltruf.

Der ältere Sohn Ernst Eugen Kaps wird im Sommer 1890 Hofpianofortefabrikant des Königs von Sachsen, er erhält im Mai 1901 vom französischen Präsidenten die >>Palmes d’Officier d’Academie<<, im Mai 1905 das Offizierskreuz des Danilo-Ordens vom Fürsten v. Montenegro, er verübt 44jährig am 22. Oder 23. April 1910 Selbstmord.”

Quelle:
Titel: Lexikon Deutscher Klavierbauer
Autor: Hubert Henkel
Verlag: Erwin Bochinsky, Frankfurt am Main
ISBN: 3-923639-37-6